Rauchige Melanzani

Gruss aus der Küche

Um manche Speisen zu schätzen scheint es mir, muss man erst ein gewisses Alter erreichen. Red Bull ist so ein Beispiel: in meiner Jugend (also vor gefühlt 2 Jahren) war Red Bull vergleichbar mit Abercombie & Fitch vor 10 Jahren, es war schwer zu bekommen und der Besitzer fast automatisch cool. Aber Red Bull schmeckte mir damals, in den Ausläufern meiner Tennie Zeit, einfach nicht und damit war ich nicht alleine. Viele angetrunkene Dosen später war es dann aber so weit, meine Geschmacksknospen gaben nach und es war fast schon lecker.
Ähnlich geht es mir die letzten Jahre mit rauchigem Aroma. Konnte man mich vor einigen Jahren mit BBQ Saucen noch jagen, kann ich dem Aroma mittlerweile echt was abgewinnen. Und genau in diese Kerbe schlägt dieses Rezept: Melanzani eignen sich durch ihre ledrige Haut und hohen Wassergehalt ganz hervorragend zum rösten und am besten macht man das mit direkter Hitze.  Ihr seid alt genug für rauchige Aromen? Dann viel Spaß mit diesem Hochgenuss, der sich exzellent als Beilage zu Gegrilltem eignet und beliebig verfeinert werden kann.

Die offene Flamme verwandelt diese Schönheit in einen Hochgenuss

Insider Tipps

  • Die offene Flamme bzw. Glut ist der Freund dieses Rezeptes, dass sich aber auch im Backofen zubereiten läßt. Um hier jedoch dieses einmalige Raucharoma zu bekommen empfehle ich die Investition in und Anwendung eines Propangas Brenners. Der hilft in der Küche enorm wenn es darum geht eine Creme Brulee zu finalisieren oder aber einen Lachs oder Tunfisch zu flambieren und mit Aroma aufzuladen. Finger weg von der Supermarkt Lösung mit Butan, diese gehört eher in die Kategorie Kinderspielzeug
  • Dieses Gericht lebt von der Qualität der Melanzani: meine Erfahrung zeigt, dass importierte aus Italien, der Türkei oder Spanien deutlich mehr Geschmack bieten. In unseren Breitengraden sind sie nur im Hochsommer von vergleichbarer Qualität
  • Püriert man die Melanzani, eignet sie sich als hervorragende Basis für jeden Dip den man sich vorstellen kann. Ich mische immer rauchige Paprika darunter, der Fantasie sind aber keine Grenzen gesetzt

Zutaten (für 2 Personen)

  • 3 mittelgroße Melanzani (möglichst „dickbauchig“, keine „schlanken“)
  • 3 rote Spitzpaprika
  • 2 Knoblauchzehe
  • 4 EL Olivenöl (gerne mehr)
  • 1 Hand voll Petersilie fein gehackt
  • Pinienkerne

Rezept

  1. Melanzani waschen und mit einem Messer oder einer Gabel „punktieren“, also kleine Löcher rund herum machen, damit sie später nicht durch den entstehenden Dampf explodiert. Wäre schade darum…
  2. Variante im Gas oder Kohlegrill: die Melanzani direkt auf den Brenner des Gasgrills bzw. direkt auf die glühenden Kohlen legen. Dort bleiben sie nun 20-30 Minuten, wobei ihr sie alle 5-10 Minuten wenden solltet
    Variante im Ofen: Grillfunktion aktivieren und die Melanzani für mindestens 30 Minuten im Ofen schwitzen lassen. Mehr Aroma bekommt ihr wenn ihr den ersten Insider Tipp oben befolgt und danach die Melanzani im Ofen finalisiert
  3. Pinienkerne in einer Pfanne bei mittlerer Hitze für 3-5 Minuten rösten
  4. Kurz bevor die Melanzani fertig gegart sind (erkennt ihr daran, dass sie wirklich butterweich sind und schön zusammengefallen) gesellen sich die gewaschenen Spitzpaprika und die Knoblauchzehen zu den Melanzani. Hier ebenfalls 1-2 Mal wenden und darauf achten, dass sie nicht verbrennen
  5. Alles abkühlen lassen, die Melanzani halbieren und mit einem Esslöffel das Fruchtfleisch herausschaben, in einer Schüssel platzieren. Achtet hierbei darauf, möglichst wenig von der verkohlten Haut mitzunehmen – eure Darmgesundheit wird es euch danken. Spitzpaprika von eventuell verkohlten Hautstücken und den Samen befreien, grob hacken und ebenfalls in die Schüssel. Knoblauch von der Haupt befreien und ebenfalls mit dazu
  6. Nun hat der Pürierstab einen großen Auftritt: rund eine Minute durch die Melanzani, Paprika und Knoblauchmischung arbeiten, Olivenöl und Salz dazu und eine weitere Minute finalisieren. In einer Schüssel anrichten und die Creme mit einem großzügigen Schuss Olivenöl, der Petersilie und den Pinienkernen dekorieren

Quellen/Links:
Olivenöl – meine Empfehlung: Favvas Natives Olivenöl Frühernte

Disclaimer: sämtliche Produktempfehlungen basieren einzig auf meiner persönlichen Erfahrung. Es gibt weder eine monetäre noch sonst eine Unterstützung durch die hier erwähnten Produkte oder Händler.

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WIENER GRIECHE

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